Möchten Sie als Unternehmen immer liquide sein, ist das Factoring die Lösung. Mit dem Verkauf von Forderungen sichern Sie sich gegen einen möglichen Zahlungsausfall ab. Mit einem Factoringinstitut, an das Sie Ihre Forderungen verkaufen, schließen Sie einen Vertrag ab. Es gibt verschiedene Möglichkeiten den Forderungsverkauf. Um die richtige Form für Ihr Unternehmen zu finden, sollten Sie die Varianten vergleichen.
FAQ zu Factoring
Factoring – was ist das?
Als Unternehmer sind Sie Forderungsverkäufer. Sie können dabei nicht nur eine Forderung verkaufen, sondern die Factoringgesellschaft kauft mehrere Forderungen auf. Mit der Factoringgesellschaft, dem sogenannten Factor, schließen Sie einen Factoringvertrag ab, der zumeist eine Laufzeit von mindestens zwei Jahren hat. Im Factoringvertrag kann der Verkauf aller Forderungen, aber auch nur der Forderungsverkauf für bestimmte Abnehmergruppen vereinbart werden. Das Factoring für private Forderungen ist nicht vorgesehen. Im Factoringvertrag kann der Verkauf von Inlands- und Auslandsforderungen vereinbart werden.
Diese Vorgehensweise bietet Ihnen Ausfallschutz und sichert Ihnen die Liquidität. Sie erhöhen als Unternehmer Ihre Eigenkapitalquote.
Suchen Sie ein günstiges Factoring, sollten Sie die Factoring Anbieter vergleichen. Beim Factoring werden verschiedene Formen wie echtes Factoring, stilles Factoring und offenes Factoring unterschieden. Der Factoring Anbieter stellt an Sie als Forderungsverkäufer verschiedene Anforderungen.
Anforderungen an den Forderungsverkäufer
Möchten Sie Ihre Forderungen verkaufen und dafür die Dienste einer Factoringgesellschaft in Anspruch nehmen, legt die Factoringgesellschaft die Anforderungen an Sie zumeist auf Ihren Einzelfall zugeschnitten fest: – Laufzeit: sollte bei Inlandsforderungen nicht länger als 120 Tage und bei Auslandsforderungen nicht länger als 180 Tage sein
– Forderungen müssen beim Factoring frei von Rechten Dritter sein. Um eine Forderung zu verkaufen, muss sie bei ihrer Entstehung einwandfrei der Höhe nach feststehen – kein allzu starker Wechsel des Abnehmerkreises des Forderungsverkäufers – Als Forderungsverkäufer müssen Sie selbst über die entsprechende Bonität und Seriosität verfügen. Der Factor muss sich darauf verlassen können, dass die Forderungen, die er ankauft, tatsächlich entstanden sind.
Anforderungen an Forderungsverkäufer
Verschiedene Formen beim Factoring
Möchten Sie sich Ihre Liquidität sichern und dafür Ihre Forderungen an eine Factoringgesellschaft verkaufen, kommt es auf die Wahl der für Sie passenden Factoringart an:
Echtes Factoring
ist ein Verfahren, bei dem der Factor das Ausfallrisiko übernimmt. Dieses Verfahren wird auch als Delkrederschutz bezeichnet. Beim Verkauf von Forderungen genießen Sie langfristige Sicherheit. Wollen Sie Ihre Forderungen verkaufen, werden alle Forderungen pünktlich und ohne Risiko beglichen.
Unechtes Factoring
wird in Deutschland nur selten angewendet. Der Factoring Anbieter übernimmt dabei nicht das Ausfallrisiko. Als Verkäufer Ihrer Forderungen tragen Sie dabei das volle Risiko des Zahlungsausfalls.
Offenes Factoring
Um offenes Factoring handelt es sich, wenn der Debitor, also Ihr Kunde, über den Verkauf Ihrer Forderung informiert wird. Die Zahlung geht direkt an den Factor, was die Vorgehensweise erleichtert. Diese Art des Factorings sowie echtes Factoring werden in Deutschland am häufigsten praktiziert.
Stilles Factoring
ist eine Variante, bei dem der Debitor nicht auf den Verkauf von Forderungen hingewiesen wird. Diese Form ist etwas teurer und wird in Deutschland seltener praktiziert.
Full-Factoring
Mit Full-Factoring wird eine Variante bezeichnet, bei der die komplette Debitorenbuchhaltung an den Factor ausgelagert wird, um eine dauerhafte Liquidität zu sichern. Diese Form ist beliebt bei kleinen und mittelständischen Unternehmen, da Debitorenmahnwesen, Zahlungskontrolle, Inkasso und Rechtsverfolgung professionell geführt werden. Der Vorteil für Sie als Unternehmer liegt darin, dass Sie sich auf Ihre Kernkompetenzen konzentrieren können und sich nicht um die Beschaffung Ihrer Forderungen kümmern müssen.
Inhousefactoring
Bei Großunternehmen ist das Inhousefactoring beliebt. Als Unternehmer führen Sie die Debitorenbuchhaltung bis zu einem gewissen Punkt aus. Der Factor übernimmt beispielsweise erst ab der zweiten Mahnung die Debitorenbuchhaltung. Er bietet generell die Zahlungskontrolle, das Inkasso und die Rechtsverfolgung an. Bei dieser Variante stehen der Forderungsausfallschutz und die Finanzierungssituation im Mittelpunkt. Sie wird für Unternehmen mit einem professionellen Debitorenmanagement angeboten.
Export-Factoring
Beim Export-Factoring schließt ein inländisches Exportunternehmen einen Vertrag mit einer Factoringgesellschaft im Inland ab, in dem der Verkauf grenzüberschreitender Forderungen vereinbart wird.
Import-Factoring
Beim Import-Factoring nimmt ein ausländisches Unternehmen die Leistungen einer inländischen Factoringgesellschaft in Anspruch.
Reverse-Factoring
Mit dem Reverse-Factoring können Sie sich nicht nur Ihre Liquidität, sondern auch Skonti sichern, wenn Sie Ihre Forderungen verkaufen. Sie als Unternehmen sind bei dieser Variante gleichzeitig Abnehmer und Debitor. Der Factoring Anbieter begleicht Ihre Rechnungen aus Einkäufen, um Ihnen ein längeres Zahlungsziel zu ermöglichen. Sie können dabei nicht die Forderung verkaufen, die an Ihre Kunden gerichtet ist, sondern hier erfolgt der Verkauf von Forderungen, die an Sie selbst gestellt werden.
B2C-Factoring
Das B2C-Factoring hat ein starkes Potential durch hohe Wachstumsraten. Bei dieser Variante können Sie Forderungen verkaufen, die an Privatkunden gerichtet sind. Es handelt sich hierbei zumeist um echtes Fullfactoring.
Als Unternehmer entscheiden Sie abhängig von Ihrem Geschäftsmodell und Ihrem Kundenkreis, welche Variante ein günstiges Factoring für Sie darstellt.
Das Factoring und seine Funktionen
Die Funktionen des Factoring im Überblick:
Der Verkauf von Forderungen erfüllt einige wichtige Funktionen. Am bedeutendsten ist die Finanzierungsfunktion. Der Factoring Anbieter stellt Ihnen als Forderungsverkäufer den Gegenwert unmittelbar nach der Entstehung der Forderung zur Verfügung, um Ihnen Ihre Liquidität zu sichern. Mit dem hohen Liquiditätszufluss können Sie Ihren Kunden das gewünschte Zahlungsziel garantieren.
Sie können Ihre Liquiditätsdisposition und die Finanzplanung präzisieren und von Ausfallschutz profitieren. Die Unwägbarkeiten des Zahlungseingangs entfallen, indem Sie Ihre Forderung verkaufen. Verwenden Sie die Erlöse aus dem Factoring, um bestehende Schulden zu tilgen, verbessern Sie in Ihrer Bilanz die Relation von Eigen- und Fremdkapital.
Eine weitere wichtige Funktion von Factoring ist die Delkrederefunktion. Handelt es sich um echtes Factoring, offenes Factoring oder stilles Factoring, schützen Sie sich vor Zahlungsausfällen, die in der Zahlungsunfähigkeit Ihrer Kunden resultieren. Das ist auch beim Factoring für private Forderungen der Fall. Der Factoring Anbieter behält bei der Übernahme des Delkredererisikos als Sicherheit ca. 10 bis 20 Prozent des Gegenwertes Ihrer Forderung ein.
Dieser Sicherungseinbehalt ist jedoch nur vorläufig und dient der Verrechnung eventueller Mängelabzüge. Hat der Factor das Delkredererisiko übernommen, erhalten Sie den restlichen Sicherungseinbehalt auch dann ausgezahlt, wenn Ihr Kunde nicht zahlen sollte. Bevor der Factor das Delkredererisiko übernimmt, prüft er Ihre Kunden auf deren Kreditwürdigkeit und legt ein Limit für Ihren Kunden fest. Die Factoringgesellschaft übernimmt das Delkredererisiko bis zu diesem Limit.
Das Factoring erfüllt Dienstleistungsfunktionen. Beim Verkauf von Forderungen müssen Sie nicht die Kreditwürdigkeit Ihrer Kunden prüfen und ersparen sich die laufende Kreditüberwachung der Kunden. Sie sparen Zeit, da der Factor das Mahn- und Inkassowesen übernimmt. Auf ein eigenes Debitorenmanagement können Sie weitgehend verzichten.
Möchten Sie Ihre Forderung verkaufen und dabei die Vorteile von Factoring ausschöpfen, kommt es auf ein günstiges Factoring und die Wahl des richtigen Anbieters an.
Forderungen verkaufen und die Kosten
Entscheiden Sie sich für das Factoring, sollten Sie die dabei entstehenden Kosten im Auge behalten. Die Factoringgebühr fällt für die erbrachten Dienstleistungen des Factoringanbieters an, zu denen Prüfung der Debitoren, Verwaltung des Debitorenbestandes und Übernahme des Inkasso- und Mahnwesens gehören. Auch die Übernahme des Delkredererisikos gehört zumeist dazu.
Neben der Factoringgebühr fallen auch Factoringzinsen an. Es handelt sich dabei um den Zinssatz, der von der Factoringgesellschaft erhoben wird und abhängig von der marktüblichen Zinssituation ist.
Echtes Factoring – so läuft es ab
Der Ablauf des echten Factorings vollzieht sich vereinfacht in sechs Schritten:
Vorteile von Factoring
Nutzen Sie das Factoring, können Sie von einer Reihe von Vorteilen profitieren. Sie bleiben liquide und können Wachstumspotentiale ausschöpfen, da Sie den Forderungsbetrag innerhalb von 48 Stunden erhalten. Der Verkauf von Forderungen bietet mehr Sicherheit, da Sie sich vor Zahlungsunfähigkeit oder Insolvenz Ihrer Kunden schützen. Ihre Bonität wird durch eine höhere Eigenkapitalquote verbessert.
Da Sie die Debitorenbuchhaltung und das Mahnwesen auslagern, wird Ihre Buchhaltung entlastet, was zu Kosteneinsparungen führt. Ihre Verbindlichkeiten bei Ihrer Hausbank werden reduziert, was zu geringeren Kontokorrentzinssätzen führt. Sie erhöhen Ihren finanziellen Spielraum und gewinnen mehr Freiheit beim Einkauf von Waren und Rohstoffen. Bei Ihren Lieferanten können Sie von Skonti und Rabatten profitieren.
Die Vorteile im Überblick:
Fazit: Mit Factoring immer liquide
Beim Factoring erfolgt der Verkauf von Forderungen an einen Factoring Anbieter, der Ihnen innerhalb von 48 Stunden den Forderungsbetrag zahlt. Die wichtigsten Varianten sind echtes Factoring, stilles Factoring und offenes Factoring. Sie sind dadurch immer liquide und schützen sich vor Zahlungsausfällen Ihrer Kunden. Wichtig ist, dass die Forderungen tatsächlich bestehen und Ihre Kunden über die entsprechende Bonität verfügen.